Normalerweise ehrt man jemanden mit der Ehrenmitgliedschaft für seine vergangenen Leistungen und Verdienste und „entlässt“ ihn somit in den Schützenruhestand. Auf der Jahreshauptversammlung 2024 sind die Hubertusschützen einstimmig dem Vorschlag des Vorstandes gefolgt und ernannten Viktor Steinfeldt zum Ehrenmitglied, jedoch mit dem Hintergedanken, dass unser Archivar sein Engagement weiterhin ausführt und uns für die kommenden Jahre in seinem Amt tatkräftig erhalten bleibt.
Was macht eigentlich der Archivar der Hubertusschützen und warum ist er so wichtig für unser Korps. Früher hieß es lapidar: Er sammelt alles was so um die Ecke kommt und unser Korps betrifft, ordnet es nach Kontext und Jahreszahlen und weiß hoffentlich, wo er bei Anfragen zur Geschichte zu suchen hat. Die Aktenschränke werden immer zahlreicher und hier bewahrheitet sich der Spruch: „Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen“.
Wir Hubertusschützen haben in Viktor Steinfeldt seit 2004 jemanden gefunden, der sich akribisch durch die Dokumente wühlt und viel Zeit und Muße aufbringt, um unsere Korpsgeschichte auf Vordermann und Aktuell hält. Derzeit hat das Archiv sein Zuhause im Keller von Mercedes-Benz Autohaus Kniest auf der Moselstraße gefunden.
Hubertusschütze, Betreuer, Redakteur, Layouter, Archivar
Viktor Steinfeldt ist am 10. April 1953 in Thüringen geboren und seit 1955 in Neuss ansässig. Von seinen 70 Jahren ist er seit dem 1. November 1979 seit nunmehr 45 Jahren Mitglied in unserer Gesellschaft, wobei bereits seit 1958 stets mindestens ein Mitglied der Familie Steinfeldt bei den Hubertusschützen mitmarschiert. Anfangs als aktiver Schütze im Hubertuszug Freiwild, ab 2002 im Zug Kameraden 57 und von 2007 bis 2017 im Zug Quirinus-Ritter. Seit 2018 ist er Passives Mitglied in unserem Korps. Zunächst engagierte sich Viktor Steinfeldt von 1997 bis 2002 als Betreuer unserer Bogenschützen, um danach bis 2004 als verantwortlicher Redakteur und Layouter der Hubertuszeitung zu fungieren.
Ab 2004 übernahm er von Peter Albrecht das Archiv der Hubertusschützen, zum Teil in loser Form als auch in unzähligen Kartons. Der Hubertuszeitung blieb er jedoch weiterhin als versierter und kundiger Hubertusschütze verbunden und diente in all den Jahren als Wissensschatz und Gedächtnis unseres Korps. Als Archivar bereitete er in den vergangenen 19 Jahren in mühsamer Kleinarbeit die Historie unserer Gesellschaft nahezu lückenlos auf. Unzählige Bilder, auch alte Fotografien und/ oder auch auf Zelluloid als Dia, und Dokumente wurden von ihm gesichtet, gesichert und eingeordnet und bilden heute das Fundament eines tadellos gepflegten Archivs, welches dank Viktor auch in das digitale Zeitalter überführt wurde.
Ebenso gehört es zu seinen Aufgaben Versammlungsprotokolle, Protokolle der Vorstandssitzungen, Hubertuszeitungen und alles was es sonst noch um das Hubertuskorps auch aus den Zügen zu sammeln und auf Anfrage zur Verfügung zu stellen. Insbesondere bei den Protokollen der Vorstandssitzungen gilt es stillschweigen zu halten und sie lediglich zur Kenntnis zu nehmen. Eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe unseres Archivars.
Silbernes Verdienstkreuz, hoher Bruderschaftsorden, Goldene Ehrennadel
Auch der Steinfeldtsche „Clan“ wächst und gedeiht in unserem Korps. Neben seinen Söhnen Philipp (Kameraden 57), Thomas (passives Mitglied) und den Enkelkindern Jan Philip und Niklas (beide per Geburt passive Mitglieder im Korps) wird die Geschichte weitergeschrieben. Hinzu kommt noch Sohn Jens, der zudem auch für 6 Jahre passives Mitglied war.
Für seinen vielfältigen, uneigennützigen Einsatz wurde Viktor Steinfeldt im Jahre 2000 mit dem Silbernen Verdienstkreuz und 2004 mit dem Hohen Bruderschaftsorden des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften ausgezeichnet. Im Jahre 2015 erhielt er die Goldene Ehrennadel der Gesellschaft.
Einen weiteren Einblick in Viktors Umtriebigkeit findet man zudem in der ersten Ausgabe der Gildegazette von 2021. Mit seiner Ehefrau Irina genießt Viktor nun seit 2019 seinen verdienten Ruhestand vom Arbeitsleben und verwendet hoffentlich noch viele Stunden, Tage und Jahre im Dienste unseres Korps als Archivar. Seine Geschichte ist folglich bis dato noch nicht zu Ende geschrieben.
DUK
