„Echt vom Besten“ zeigt erneut SolidAHRität im Ahrtal

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Mehrere Vatertagstouren der letzten Jahre führten uns auf den Rotweinwanderweg an die Ahr und wir haben dort immer eine gute Zeit verbracht. Damit wir auch in Zukunft die Schönheit des Ahrtals wieder genießen können, sind wir nach Kirmesmontag zum wiederholten Mal, mit einem Teil des Zuges zur Unterstützung der von der Flut betroffenen Menschen und der Region vor Ort gewesen.

Am Samstag, den 18. September 2021 ging es um 7 Uhr in Neuss und Düsseldorf mit fünf Zugmitgliedern und zwei Zugdamen Richtung Ahrtal. Der erste Anlaufpunkt war ein Treffpunkt der Freiwilligen, Helfer-Shuttle genannt, in der Grafschaft Ringen oberhalb des Ahrtals. Von dort wurden wir und mehr als 2.580 freiwillige Helfer mit diversen Aufträgen in die betroffenen Gebiete oder Ortschaften geshuttelt.

Vorher gab es eine kurze Einweisung über das Verhalten vor Ort und die zu beachtenden Sicherheitsmaßnahmen. Für ein ausreichendes Frühstück war hier ebenfalls gesorgt (kostenfrei natürlich) und die Wartezeit bis zum Bustransfer konnte so sehr kurzweilig überbrückt werden.

Auf den ersten Blick schier unmöglich

Wir haben uns als Einsatzort ein Waldstück in Bad Bodendorf (50.551754 N, 7.208337 E) ausgesucht, in dem der angeschwemmte Unrat wie Schwemmholz, diverse Baustoffe, Propangasflaschen, auch ein Haus oder Bauteile von diesem, sehr zerlegt natürlich, etc. Tage vorher mit schwerem Gerät auseinandergezogen und entsorgt wurde (Drohnenfotos). Nach Info des „Bagger-Teams“ wurden 12.500 (!!!) Kubikmeter Material aus dem Wald entfernt.

Foto: Holger Lapke
Foto: Holger Lapke
Foto: Holger Lapke

Also mit unseren Händen, Müllgreifern, Schaufeln und Spatengabeln an die Arbeit (Werkzeug kann man beim Helfer-Shuttle mitnehmen, man muss nichts selber mitbringen). Was auf den ersten Blick schier unmöglich erschien – aufgrund der großen Fläche und der vielen kleinen Teile, wie Flaschen mit Getränken, Arzneien oder Motorölen, Folien, behandeltem Holz, Metalle, Plastik in sämtlichen Formen und Farben – war nach gut fünf Stunden durch mehr als zweihundert helfende Hände aufgesammelt, in Müllsäcke verpackt, zu Haufen zusammengetragen und zum Abtransport bereit. Dieser wurde dann am Sonntag ebenfalls durch freiwillige Helfer erledigt.

Nach 5 Stunden Arbeit das Ziel erreicht

Nach getaner Arbeit, ein wenig erschöpft und glücklich mit dem erreichten Ziel das Gebiet von dem kleinteiligen Müll zu befreien, brachte uns der Helfer-Shuttle mit einem straßenüblichen Gelenkbus wieder zum Ausgangspunkt zurück, wo eine ausgiebige Mahlzeit, Getränke und eine Wegzehrung für den Heimweg, aufgebracht durch Spenden, auf uns warteten. Hier wird noch einmal eine „Andacht“ gehalten, in der der ganze Tag und die geleistete Arbeit aller Helfer zusammengefasst und ebenso auf die weitere Notwendigkeit hingewiesen wird.

Waldstück und Auen bei Bad Bodendorf

Wir haben bei den Aufräumarbeiten auch zwei Kuscheltiere gefunden, die von Astrid Hebmüller einer extra Wellness-Behandlung @home unterzogen worden sind und nun per Facebook (Ja, es gibt eine extra facebook-Gruppe für verlorene Kuscheltiere: „Schnuffi & Co sehnlichst vermisst“) wieder ihrem ursprünglichem Kuschelpartner zugeführt werden sollen.

Nach eineinhalb Stunden entspannter Rückfahrt wieder in Neuss, haben wir gegen 20.30 Uhr den Abend in gemeinsamer Runde mit Kaltgetränken und Snacks Revue passieren lassen.

Kuscheltiere vorher
Kuscheltiere nachher
Nach getaner Arbeit

Es hat sich gelohnt – wir haben das Ahrtal wieder ein Stück nach vorne gebracht. Die Menschen im Ahrtal brauchen weiterhin jede helfende Hand damit es aufwärts geht, damit sie wieder eine Perspektive haben und einen Weg aus dieser Situation sehen.

Wir können jedem nur ans Herz legen, sich für diese Sache einzubringen und ebenfalls diese außergewöhnliche Erfahrung der Hilfe und SolidAHRität zu machen. Eins steht fest: Wir waren nicht zum letzten Mal als Helfer im Ahrtal.

Oliver Jonda

Der Helfer-Shuttle:

Die Idee hierzu ist durch eine Initiative von Unternehmern aus dem Ahrtal entstanden, als viele Helfer mit ihren Privat-Kfz die Straßen und Wege verstopft haben, die eigentlich für die Rettungskräfte und Blaulichthelfer frei gelassen werden sollten. Mittlerweile ist aus einer Haltestelle ein richtiges Helfer-Dorf geworden, mit Werkzeuglager, Festzelt, Zelten für persönliche Ausrüstung, Sanitätsversorgung, Toiletten und mehr. Man wird rundum versorgt und verpflegt, die Organisation ist fabelhaft. Man kann mit Nichts kommen und wird mit allem Nötigen, wie persönliche Schutzausrüstung und natürlich Werkzeug versorgt. Der Spirit, der zwischen allen Altersklassen herrscht ist hervorragend, fast schon Festivalcharakter.

Link zum Helfer-Shuttle: www.helfer-shuttle.de