Das Ausmaß des Corona-Lockdowns wurde auch durch die Einstellung öffentlicher Gottesdienste Mitte März erkennbar.
Anfang Mai nahm jedoch das Erzbistum Köln diese unter Auflagen wieder auf, gewissermaßen pünktlich zum Gedenktag des Neusser Stadtpatrons St. Quirin. Wie jedes Jahr fiel dieser auf den 30. April, wurde jedoch am darauffolgenden Sonntag, den 3. Mai, gefeiert. Eine Prozession konnte nicht wie üblich stattfinden, auch die Teilnehmerzahl während der Messe wurde begrenzt.
Dennoch fand sich eine stattliche Schar an Gläubigen ein. Da durfte auch das jährliche Auftreten der Neusser Schützen im Altarraum nicht fehlen. Daher reihten sich außerhalb der Messzeiten Abgeordnete der Hubertus- und Scheibenschützen für zwei Stunden im Wechsel zur Ehrenwache ein. Ein kurzer Anblick auf Uniformen, der aber aufgrund seiner Seltenheit in diesem Jahr besonders in Erinnerung bleibt.
Die Gruppe der Schreinträger traf in diesem Jahr auch auf die Beier-Truppe. Eine weitere Tradition, die in Neuss bereits über 500 Jahre alt ist, wie ein im Stadtarchiv aufbewahrtes Dokument beweist. Die Beierer setzen sich seit einigen Generationen überwiegend aus aktiven oder ehemaligen Mitgliedern der Neusser Feuerwehr zusammen. Dreimal im Jahr treten sie in St. Quirin zum Anschlagen an die Glocke, zur Feier der Erstkommunion am Weißen Sonntag, zum Quirinus- und zum Fronleichnamsfest an.
Dominik Schiefer