Zu neuem Leben erweckt in den 1950er Jahren

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Anfang 1952 traten die Hubertusschützen auch dem 1928 gegründeten Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V. (BHDS) bei. Die katholisch geprägten Vereine aus sechs Diözesen, die diesem Dachverband angehören, haben sich dem Leitwort „Glaube, Sitte, Heimat“ verschrieben und werden als Bruderschaften bezeichnet. Im Neusser Regiment gehört neben den Hubertusschützen noch die Neusser Scheibenschützen-Gesellschaft von 1415 e.V. dazu.

Vom Komitee kam nach dem Schützenfest 1952 die Anregung, einen jüngeren tatkräftigen Zug von außerhalb der Gesellschaft aufzunehmen, der die alte und personell kränkelnde Gesellschaft neu beleben und zu neuem Glanz führen könnte. Es war dies bekanntlich der Jägerzug „Erftjunker“, der sich nach dem Eintritt in die Gesellschaft im November 1952 mit ungeheurem Elan daran machte, die Hubertusschützen zu neuem Leben zu erwecken.

Als Hubertusschützen legen wir großen Wert darauf, dass die Erneuerung der Gesellschaft unter durchgehender personeller Kontinuität stattfand. Wir führen daher auch keine zwei Gründungsjahreszahlen im Gesellschaftsnamen. Hier haben sich neue Mitglieder einer älteren Gesellschaft angeschlossen und von daher war es keinesfalls eine Neugründung.

In diesen Aufbaujahren wurde die Gesellschaft angeführt durch den Ersten Vorsitzenden Willy Jungbluth sowie dem Zweiten Vorsitzenden und Major Bruno Kistler.

Zum Zeichen der Erneuerung wurde auch festgelegt, dass die Mitglieder der Gesellschaft eine neue Uniform tragen werden. Die alte Uniform war schwer von der Uniform der Jäger und auch der alten Schützenlust zu unterscheiden. Man entwarf eine Uniform, die wohl durch alpine Heimatfilme inspiriert war. Man wählte als Uniform eine Altsteirer Trachtenjacke als Vorbild und ergänzte einen Ausseer Hut hinzu, dem man noch die obligatorischen Hahnenfedern applizierte. Und eine weitere erstaunliche Neuerung, schwarze Hosen.

Die Initialzündung durch das Komitee war ein überaus erfolgreicher Vorschlag. Neuanmeldungen für diese wiederzubelebende Schützengesellschaft prasselten regelrecht auf die Organisatoren ein. Mehrere hundert Anmeldungen werden es in wenigen Jahren sein, besonders nachdem der junge Major Bruno Kistler im Jahre 1957 Neusser Schützenkönig geworden war. Es hatten sich bis dahin schon 11 Hubertuszüge gebildet und die Gesellschaft sich auf beinah 200 aktive Schützen verstärkt.

Die großen historischen Ereignisse des Jahrhunderts hatten der Gesellschaft bislang keine Gelegenheit für größere Jubiläumsfeiern gelassen. Daher fanden nur eher stille Gedenkfeiern statt, wenn überhaupt. Mit Galgenhumor begingen die Hubertus-Schützen daher im Jahre 1954 ein eher „krummes“ Jubiläum, das 55-jährige Jubiläum. Hierzu stellten sie ihr wiederbelebtes Korps in einer kleinen, liebevoll gestalteten Broschüre vor.

Archiv der Hubertusschützen