Wenn auch nur in kleiner Anzahl, so bilden die jüngsten Schützen unseres Korps doch einen Anblick, der nicht zu übersehen ist. Bereits seit der Neugründung der Hubertusschützen 1952/1953, wurde der Hubertuskönig bei den Umzügen von den Jagdgehilfen und später auch den Bogenschützen begleitet. So viel Geschichte gab einigen jungen Schützen, die erst kürzlich aus den Reihen der Bogenschützen ausgetreten waren, den Anlass, ein Treffen aller ehemaligen Bogenschützen und Jagdgehilfen zu organisieren.
Um die Einladung auch möglichst vielen persönlich zukommen lassen zu können, stellte uns Archivar Viktor Steinfeldt neben Bildern auch eine Liste aller Ehemaligen zur Verfügung. Zwar waren darauf keine Adressdaten enthalten, aber man erkannte doch schnell, dass einige noch heute dem Korps entweder selbst aktiv oder passiv, oder aber durch Vertreter aus der eigenen Familie verbunden sind. Bereits während der Vorbereitungsphase konnte man einiges aus der Geschichte in Erfahrung bringen. Tatsächlich wurde die Liste aus dem Archiv noch um den einen oder anderen Namen ergänzt. Denn vor 1985 wurden die Jagdgehilfen nie ganz offiziell erfasst.
Von der Idee war auch unser passives Mitglied Werner Offergeld begeistert, der den Bogenschützen – aktiv wie auch ehemalig – einen neuen Pokal stiftete. Wie gut, dass mit dem 16. März schon vorab der Abend nach dem Frühjahrsschießen als Termin festgesetzt worden war. Als erster Sieger ging der ehemalige Bogenschütze Thomas Steinfeldt aus dem Zug Kameraden 57 aus dem Wettkampf hervor.
Am Abend ging es dann in die Gaststätte „Hermkes Bur“. Es gab ausreichend Gelegenheit für einen entspannten Austausch über die Erlebnisse aus der jeweiligen Zeit. Die 60er, 70er und 80er Jahren waren mit je einem Schützen vertreten, aus den 90er Jahren waren es gleich zwei und aus dem neuen Jahrtausend konnte eine stattliche Truppe den Erzählungen gespannt zuhören.
Anfangs waren es stets genau zwei Jugendliche, die vom damaligen Hubertuskönig oder einem Mitglied des Vorstands auserwählt wurden. Da durfte selbst der langersehnte Urlaub auf Mallorca einer spontanen Beförderung an die Seite des Hubertuskönigs nicht im Wege stehen. In den Anfängen sah der Kirmesablauf noch anders aus als heute. Die Jagdgehilfen begleiteten den Hubertuskönig nämlich nicht nur während der Umzüge. Auch Wachestehen bei festlichen Veranstaltungen wie dem Hubertusball stand auf dem Zugbefehl. Dabei war natürlich stets ausreichend für Verpflegung in allen Formen gesorgt. Manch ein Jagdgehilfe konnte berichten, dass er in diesen Jahren nicht nur marschieren gelernt hat.
Zunehmend wurden die Kinder einiger Hubertusschützen am Straßenrand jedoch so vom Schützenfieber erfasst, dass der damalige Major Bruno Kistler beschloss, das Korps für mehr junge Leute zu öffnen. So erhielten die Jagdgehilfen ab 1985 zahlreiche Unterstützung durch die Bogenschützen. Seitdem übernahm einige Jahre lang der Hubertuszug Quirinus-Jünger die Betreuung der Bogenschützen. So ist es nicht verwunderlich, dass die jungen Erwachsenen nach ihrem Austritt dort ihre neue Schützenheimat fanden. Dieses Phänomen setzte sich fort. Die Hubertuszüge Kameraden 57 und Doppeladler seien hier als Beispiel genannt.
Doch auch einige, die einen neuen Hubertuszug gründeten oder heute eine andere Uniform tragen, können sich auf ihre Zeit bei den Bogenschützen als Ursprung ihrer Freude am Schützenwesen berufen und blicken gerne auf diese Zeit zurück. Dem Wandel der Zeit unterlag auch die Uniform. Anfangs wurde die Uniform der Jagdgehilfen scheinbar alle 10 Jahre verändert. Zur Vereinheitlichung 2008 wurden schließlich die Uniformen der Bogenschützen vollständig durch die Uniformen der Jagdgehilfen in schwarzer statt grüner Hose ersetzt. Neben einem lauten „Horrido“ ging beim Anstoßen am Abend auch ein weiterer Ruf durch den Raum: „Auf eine Wiederholung in nächster Zeit!“
Dominik Schiefer