Wenn unser geschätzter Major Volker Albrecht dienstliche Termine oder Besuche absolviert, treten zuweilen Fragen auf, die die Geschichte der Hubertusschützen betreffen. Er wendet sich dann, so hat sich das eingespielt, per whatsapp an den Archivar und kann in der Regel zügig eine Antwort erwarten, sofern der Archivar in der Nähe seines Rechenknechts sitzt.
So war es auch wieder am 9. Januar dieses Jahres um 19.15 Uhr. Volker Albrecht schickte dem Archivar ein Foto einer Keramikkachel mit einem vermutlichen Zugwappen. Diese Kachel und noch einige mehr waren nach einer Wohnungsauflösung in den Besitz unseres Mitgliedes Kay Schlossmacher gelangt, dem Betreiber des „Gare du Neuss“. Das Wappen zeigte ein stilisiertes H oder sogar ein doppeltes H in Frakturschrift mit der Jahreszahl 1953, das erste Jahr der erneuerten Hubertus-Schützen-Gesellschaft.
Ein Hubertuszug mit Anfangsbuchstabe „H“ und Gründungsjahr 1953
Sollte es ein Hubertuszug sein mit Anfangsbuchstabe H und der Zuggründung im Jahre 1953? Da war die Auswahl übersichtlich. Tatsächlich fand sich schnell im digitalen Archiv der Scan einer Festschrift des Zuges „Hubertus-Hirsch“ zum 10-jährigen Zugjubiläum aus dem Jahre 1963. Und genau auf deren Vorderseite prunkte dieses Zugwappen.
So konnte der Archivar exakt um 19.25 Uhr dem Major die Antwort übermitteln „Es ist der ehemalige Zug Hubertus-Hirsch, heute Schützenlust. Zugführer unser passives Mitglied Norbert Fassbender.“ Sechs Minuten später schickte der Archivar dem Major noch ein schönes Gruppenbild des seinerzeit jugendlichen Zuges, der heute zu den Ruhestandszügen der Schützenlust gehört, mit einem Durchschnittsalter cirka 78 plus. Schnell konnten da die Kontakte geknüpft werden nachdem Kay Schlossmacher die Absicht geäußert hatte, dieses Wappen wieder in die geeigneten Hände übergeben zu wollen.
Als Ehrengeschenk zu den 25-jährigen Mitgliedsjubiläen
Major Volker Albrecht wandte sich an den Zugführer Norbert Fassbender und der Archivar an den Ehrenoberleutnant des Zuges Raimund Ross. Dieser konnte dem Archivar wichtige Informationen geben. Die Kachel wurde einzeln handgefertigt und zu 25-jährigen Mitgliedsjubiläen jeweils als Ehrengeschenk überreicht. Tatsächlich sollen die Kreuzbalken-Konstruktionen ebenfalls ein stilisiertes Doppel-H darstellen. Das Doppel-H für Hubertus-Hirsch.
Am 1. März war es dann so weit, Kay Schlossmacher konnte dem Zugführer des Zuges „Hubertus-Hirsch“ Norbert Fassbender die Zugwappenkachel im „Gare du Neuss“ offiziell überreichen. Stilecht nahmen sie hierzu das hölzerne Majorspferdchen zwischen sich, auch um den Corona-konformen Abstand zu wahren. Nachsatz zu weiteren Kacheln: das Wappen der Hubertus-Schützen hängt im „Gare du Neuss“ an der Wand, verbleibt somit bei Kay Schlossmacher.
Viktor Steinfeldt