Am 23. Juni 2023 traf sich die Hubertus-JagdhornbläserGruppe zu einer „Versammlung“ im Hermkes Bur. Das Thema der Versammlung war eigentlich die musikalische Gestaltung der 200 Jahre NBSV Veranstaltung am 1. August 2023 vor dem Obertor. Die Teilnehmer waren: Ralf Berger, Karl-Heinz Moors, Dirk Hollmann, Torsten Klein, Frank Sauer und Lukas Thomanek. Nach der Versammlung, einer guten Stärkung durch Essen und dem ein oder anderen Bier, schwelgten vor allem die älteren
Mitglieder in der Vergangenheit der Hörnergruppe. So wurden sich alte Bilder, die aus den Kartons des Archivs der Hörnergruppe stammen, angeschaut.
Die Hubertus-Hörnergruppe entstand aus dem damaligen. Auch zu diesem Fanfarenzug gab es alte Bilder, die in der Gruppe inspiziert wurden und einige Anekdoten von Ralf Berger und Karl-Heinz Moors erzählt wurden. Je später der Abend wurde, desto größer wurde der Traum diesen Fanfarenzug nochmals, anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der St. Hubertus-Schützen-Gesellschaft, aufleben zu lassen.
Bevor es jedoch zu weiteren Treffen kam war sich die Gruppe einig, dass erst einmal das Konzept passen musste: Wer leitet die Proben? Woher bekommen wir die Instrumente? Wer wird Teil dieses Fanfarenzuges? Wo werden die Proben stattfinden? Daher wurde die Idee für Karneval 2024 „auf Halde“ gestellt. Nach dem Jahreswechsel tauschten sich Ralf Berger, Frank Sauer & Lukas Thomanek bereits wieder aus.
Frage 1 musste beantwortet werden. Der Kandidat stand schnell fest. Das Dreigespann konnte mit Herbert Goeres, Ehrenmajor des Bundesfanfarenkorps Neuss Furth 1952 e.V., eine Koryphäe in Sachen Fanfarenzug/Fanfarenkorps für dieses Projekt gewinnen.
Frage 2 der Instrumentenbeschaffung stellte auch keine große Herausforderung dar. Dachte man zunächst. Denn die Mitglieder hatten mittlerweile alle nicht nur das Fürst-Pless-Horn, sondern auch eine Es-Fanfare im Schrank. Doch die musikalische Ausrichtung sollte zeigen, dass es mit den wenigen Instrumenten nicht funktioniert. Ein klassischer Fanfarenzug besteht aus Fanfaren, wie der Name
es schon sagt und Landsknechttrommeln. Da der Fanfarenzug sich weit vor der Jahrtausendwende aufgelöst hatte, gab es keine Trommeln mehr, die man aus einem Keller kramen konnte. Hinzu kam die Mannstärke: „Wir benötigen fünf Fanfarenspieler auf eine Landsknechttrommel“, so Herbert Goeres. „Damit das Bild auf der Straße auch passt, benötigen wir also insgesamt vier Trommler und somit zwanzig Fanfarenspieler, in Summe also vierundzwanzig Personen.“ So wurde die Instrumentensuche doch noch einmal spannend. Zum Glück konnten wir mit dem Fundus des Bundesfanfarenkorps, auch Mitglied des Neusser Hubertuscorps, die Instrumente auffüllen, welche noch fehlten. Hier gilt unser Dank dem Vorstand und dem gesamten BFK
Frage 3 stellte die Gruppe vor die nächste Aufgabe. Wen fragt man für ein solches Projekt? Als Voraussetzung zur Teilnahme war allen schnell klar, dass Teilnehmer Hubertusschützen, egal ob in der Innenstadt oder einem anderen Stadtteil von Neuss, sein sollten sowie ehemaliger oder aktiver Musiker!
Und somit letzte Frage 4, wo man denn proben könne, war für die Organisatoren, mit die schwerste Aufgabe. Jedoch konnte man, durch gute Kontakte zum BFK und der Firma KKT Kratochwil West GmbH, zwei Hallen kostenlos in Anspruch nehmen. Auch hier gilt der Dank Dirk Hollmann, Geschäftsführer der KKT Kratochwil West GmbH und dem Vorstand des BFK mit ihrem 1. Vorsitzenden Maurizio Ludolf. Nun lag es daran Mitstreiter zu gewinnen und für dieses Projekt zu begeistern und zu überzeugen.
Dies geschah am 29. Februar 2024 mit folgendem Text: „Guten Abend zusammen, 125 Jahre St. Hubertus-Schützen-Gesellschaft Neuss. Wie ihr dem Gruppenbild entnehmen könnt, gab es auch d en Hubertusfanfarenzug. Es ist der gemeinsame Wunsch/Traum entstanden, diesen Fanfarenzug noch einmal aufleben zu lassen beim Hubertustag imNovember 2024. Wir konnten Herbert Goeres gewinnen, uns auf diesen Tag vorzubereiten. Wir würden uns gerne Anfang März einmal mit allen zusammensetzen und alles Weitere besprechen. Hört es Euch bitte einmal an und entscheidet dann, ob Ihr mitmachen wollt bzw. auch zeitlich könnt. Bis dahin, beste Grüße.“
Nach dieser Einladung trafen sich alle Interessierten, die Organisatoren, Herbert Goeres undGeheimgast Volker Albrecht, Major der Gesellschaft, am 06. März 2024 um 19.00 Uhr im Papst-Johannes-Haus auf der Neusser Furth. Bei diesem Treffen wurde uns die Idee der Gestaltung des Patronatstages vorgestellt und wie wir uns, als Fanfarenzug, dort einbringen dürften, wenn wir dieses Projekt wirklich in Angriff nehmen würden. Alle anwesenden Personen bestätigten das Interesse und stimmten dem Projekt, den Hubertusfanfarenzug ein letztes Mal aufleben zu lassen zu.
Der Fanfarenzug wurde wie folgt aufgestellt:
Repertoire:
- Arosa Marsch
- Fehrbelliner Reitermarsch
- Frei Weg
- Freiheitsglocken
- General Feldzeugmeister
- Herzog von Braunschweig
- Kreuzritter
- Laridah
- Military Escorte
- Mit vereinten Kräften
- Von der Tann
- Waidmanns Freuden
- Zapfenstreich
Organisation:
Musikalische Leitunng: Herbert Goeres
Proberaum: Manuel Braun & Markus Thomanek
Instrumente, Uniformen & Zubehör: Lukas Thomanek, Ralf Berger, Frank Sauer
Fähnchen & Tücher: Torsten Kleuel
Finanzen: Ralf Berger, Lukas Thomanek
Prompt stellte Ralf Berger, die alte Tischfahne des Fanfarenzuges auf und verteilte alte Bilder und die ersten Fähnchen, die an der Fanfare befestigt wurden. Nachdem die Bestellungen getätigt wurden, Trommeln neu gespannt, Fanfaren gereinigt und poliert wurden, konnte es nun also losgehen. Am 29. Mai 2024 um 19.00 Uhr traf sich der Fanfarenzug zu seiner ersten Probe. Nach einem kleinen Kennenlernen konnte es auch direkt losgehen. Man spielte einfach drauf los, so wie es auch mit dem Fahrradfahren ist, man verlernt es nicht, man ist nur eingerostet. Nach und nach bekamen alte Weggefährten mit, was dort in den Hallen geprobt wurde und die Mannzahl wurde immer realistischer. Nun sind wir eine stolze Mannzahl von 23 Mitstreitern. Seither wurde, bis auf wenige Ausnahmen, jeden Mittwoch geprobt bis zum Patronatstag am 03. November 2024.
Mitglieder des Hubertusfanfarenzuges:
Manuel Braun – Bundesfanfarenkorps, Landsknechttrommel
Marcel Hähnen – Hubertuscorps Neuss Furth, Landsknechttrommel
Frank Klönter – Hubertuscorps Neuss Furth, Landsknechttrommel
Markus Thomanek – Hubertuscorps Neuss Furth, Landsknechttrommel
Michael Barth – Hubertuscorps Neuss Furth, Fanfare/Horn
Ralf Berger – Hbz. Luschhönches/Ehrenmitgl.NBSV, Fanfare/Horn
Andreas Bonn – MV Holzheim, Fanfare/Horn
Patrick Braun – Hubertuscorps Neuss Furth, Fanfare/Horn
Patrick Breuer – Bundesfanfarenkorps, Fanfare/Horn
Christoph Döneke – Bundesfanfarenkorps, Fanfare/Horn
Andre Düllgen – Hubertuscorps Neuss Furth, Fanfare/Horn
Marcel Fegers – Hubertuscorps Neuss Furth, Fanfare/Horn
Dieter Frieß – Hbz. Götz von Berlichingen, Fanfare/Horn
Herbert Goeres – 32er Scheibenschützen Neuss Furth, Fanfare/Horn
Swen Hüsges – Hubertuscorps Neuss Furth, Fanfare/Horn
Torsten Kleuel – Hubertuscorps Neuss Furth, Fanfare/Horn
Stefan Kluth – Hubertuscorps Neuss Furth, Fanfare/Horn
Daniel Kuhlmann – Hubertuscorps Reuschenberg, Fanfare/Horn
Stefan Lämmerhirt – Hbz. Trötemänner, Fanfare/Horn
Rene Rottmann – Hubertuscorps Reuschenberg, Fanfare/Horn
Frank Sauer – Hubertuscorps Neuss Furth, Fanfare/Horn
Lukas Thomanek – Hubertuscorps Neuss Furth, Fanfare/Horn
Jürgen Ziebuhr – Hbz. Trötemänner, Fanfare/Horn
Und wieder einmal ist zu erkennen, warum die Musik und die St. Hubertus-Schützen-Gesellschaft so eng verbunden sind. Nach der Auflösung des Fanfarenzuges gründeten ehemalige Mitglieder zwei Züge innerhalb der Gesellschaft. Weiter hatte man mit Herbert Köller und seiner St. Hubertus Schützen Kapelle einen Ausbilder gewonnen, der den Hubertusschützen als Mitglied sehr nah stand (Artikel „Der Fanfarenzug der Hubertus-Schützen“ vom 23. Juni 2021). Weitere Formationen, wie die Neusser Ratsbläser, das Bundestambourkorps St. Hubertus Neuss, die Bundes-Schützen-Kapelle Neuss e.V., der Musikverein Waldenrath 1905 e.V. oder das Bundesfanfarenkorps Neuss Furth 1952 e.V. und vieles mehr zeigen Jahr für Jahr ihre Professionalität und ihre spielerische Klasse, was uns nur Danke sagen lässt.
Wir bedanken uns bei der St. Hubertus-Schützen-Gesellschaft Neuss 1899 e.V. für das entgegengebrachte Vertrauen, die Hilfestellung in verschiedensten Bereichen und die Möglichkeit ein so außergewöhnliches Projekt für das Jubiläum noch einmal aufleben zu lassen. Nach dem 3. November 2024 wird der Fanfarenzug wieder „in den Ruhestand geschickt“, die Instrumente eingepackt und die Uniform in den Schrank gehangen. Weitere Auftritte sind in dieser Konstellation nicht geplant.
Daher zum Abschluss, ein letztes Mal, das Fanfaren-Lied: „Am Hut die schmucke Feder, im Wappen unser Hirsch, so kennet uns ein jeder, so geh ‘n wir auf die Pirsch. Vom Dom in unserem Städtchen grüßt lächelnd St. Quirin, es lachen alle Mädchen, wenn wir vorüberziehen.“
Der Fanfarenzug der St. Hubertus-Schützen-Gesellschaft Neuss 1899 e.V.