Schon im Jahre 1999 – anlässlich des100-jährigen Jubiläums unserer Gesellschaft – hatten wir eine Pilgerfahrt zur Basilika unseres Namenspatrons, dem Heiligen Hubertus, begangen. Es lag daher auf der Hand, dass wir auch zum 125-jährigen Gesellschaftsjubiläums eine solche Pilgerfahrt unternehmen wollten.
Organisiert hatte die diesjährige Fahrt unser Ehrenhauptmann Peter Schiefer als Leiter des Jubiläumsausschusses. Dem Aufruf zu dieser Tagespilgerfahrt mit Reisebus waren cirka 40 Personen – Mitglieder, Freunde, Passive und Gäste – gefolgt. Unter dem geistigen Beistand unseres Präses Monsignore Wilfried Korfmacher traten wir am Samstag, den 13. April, um 10.00 Uhr die Reise mit dem Reisebus der Firma Wefers an.



Nach Antritt der Reise wurden wir mit Lunchpaketen aus dem Hause „des ranghöchsten Metzgers des Regiments“ ausgestattet. Und zusätzlich – zur Überraschung selbst der Organisatoren – mit kurzfristig angeliefertem Pilgerbier, mit der uns Diplom-Braumeister Dr. Frank Hebmüller, Mitglied des Zuges „Echt vom Besten“ unerwartet beglückt hatte. Großartige Idee, lieber Frank! Auf der Hinfahrt hielt Monsignore Korfmacher einen Vortrag über den Heiligen Hubertus und dessen Leben, soweit es historisch nachvollziehbar ist. Er referierte auch über die Entstehung und den Wandel der Hubertuslegende.
Heiliger Hubertus – Schutzpatron der Jäger, Förster und Schützen
Dass der Heilige Hubertus (*655 †727) heute als Schutzpatron der Jäger, Förster und Schützen gilt, war nicht immer so. Ursprünglich war es der rund 500 Jahre früher lebende Heilige Eustachius, der auf der Jagd an einem Karfreitag die wundersame Bekehrung durch die Erscheinung eines Hirsches mit leuchtendem Kreuz im Geweih erfahren haben soll. Über Umwege wurde diese Heiligenlegende über mehrere Jahrhunderte immer mehr auf den Heiligen Hubertus verlagert. Dieser Prozess war ungefähr im 15. Jahrhundert abgeschlossen.
Es überrascht immer wieder, wie rasch sich nach Übertreten einer Landesgrenze das Aussehen der Gebäude und Ortschaften verändert. Dominierend in den Ardennen vor allem die bauliche Verwendung der regionalen Gesteinsarten in vielerlei Farbschattierungen, die als unregelmäßige Bruchsteine vermauert werden, oft mit dekorativen Lagerfugen. Die Landschaft selbst erinnert naturgemäß an die benachbarte Hocheifel.
Barocke Basilika Saint-Hubert
Saint-Hubert selbst, ein kleiner Ort von 5.600 Einwohnern mit verwinkelten und engen Sträßchen, für deren Bewältigung man unserem Busfahrer Hochachtung zollen muss. Wir ergatterten einen Stellplatz am Fuße eines zur Basilika hochführenden Sträßchens mit dem Namen Rue Saint-Gilles und hatten nach wenigen Metern den großen Platz vor dem beeindruckenden Kirchenbau erreicht. Was wäre das für ein Anblick mit einigen hundert uniformierten Hubertusschützen!
Die Westfassade der Basilika verrät auf den ersten Blick den Barock als Entstehungszeit und beim zweiten Blick auf die Seitenansicht die Gotik. Tatsächlich haben wir an dieser Basilika alles versammelt, von der Romanik über die Gotik bis Barock und sogar noch Rokoko. Wer sich für Baustile und Baugeschichte interessiert, kann sich hier tagelang verlieren. Unsere Pilgerschar war auch entsprechend überwältigt von der Pracht der Ausstattung, Die meterhohen Holzschnitzereien des Chorgestühls dürften heutzutage unbezahlbar sein. In der Seitenkapelle mit dem Altar des Heiligen Hubertus hielten wir mit Präses Monsignore Korfmacher eine rund zwanzigminütige Andacht.



Nach dem Besuch der Basilika verteilte sich die Pilgerschar auf die nähere Umgebung, wo eine vielfältige Gastronomie mit schönen Außenbereichen lockte. Wir hatten geradezu unverschämtes Glück mit dem Wetter und genossen herrlichsten Sonnenschein.
Belgisches Bier genießt nicht umsonst einen guten Ruf und gerne probierten wir das regionale St. Hubertus-Bier, welches in mehreren Varianten angeboten wurde. Die Mehrzahl bevorzugte das St. Hubertus Triple Hop, welches sehr vollmundig schmeckte und bei dem die 8,5 Prozent Alkoholgehalt durchaus nicht krawallig hervortraten aber dennoch mit Vorsicht zu genießen waren. Zwei-drei kleine Fläschchen in der schönen Nachmittagssonne sollten da schon reichen.



Um 16.00 Uhr traten wir die Rückreise an und wir erleichterten dem Busfahrer die Nacharbeit, indem wir dafür sorgten, dass er nur leere Bierkästen aus dem Fahrzeug zu räumen hatte nach der Tour. Der schöne Tag fand seinen Abschluss beim gemeinsamen Abendessen im Vogthaus. Es wurde einvernehmlich von einem sehr angenehmen Gemeinschaftserlebnis gesprochen.
Wir dürfen uns herzlich bedanken bei Peter und Dominik Schiefer für die Organisation des Tages, bei Herbert Kremer für die Organisation der Busfahrt und bei Präses Wilfried Korfmacher für die kundige Begleitung. Eine vorab eingerichtete WhatsApp-Gruppe ermöglichte den Austausch von Erinnerungsfotos.
Viktor Steinfeldt
