Nun ist er wieder in aller Munde und er wird rauf und runter diskutiert, der Wendersplatz. Die Debatten kennen wir schon länger, sie gehen mehr oder weniger intensiv bereits bald vierzig Jahre. Dort sollte ein großes Parkhaus entstehen und wir Hubertusschützen sowie Gilde und Schützenlust bangten um unseren Antreteplatz und ein Chronist befürchtete gar, dass das halbe Regiment in Spiralen auf den Etagen des Parkhauses Aufstellung nehmen müsste.
Daraus wurde nichts. Aber immer wieder wurden Ideen fröhlich in die Öffentlichkeit transportiert. Man kann sie gar nicht mehr komplett aufzählen. 2011 sollte es ein „Stelzenhaus“ für die Creditreform werden, 2012 wurde es in ein futuristisches Ypsilon umgeformt, mit dem gleichen Mieter. Bürgermeister Napp geizte auch nicht mit Vorschlägen, ich glaube einmal schlug er sogar eine Art Beauty-Hotel mit Schönheitsfarm vor.
Nun wissen wir Hubertusschützen selbst am besten, dass der Aufenthalt auf dem Wendersplatz schön machen kann, trotzdem wurde auch aus dieser Idee nichts. Die neueste Idee fordert die Quadration des Kreises, stadtplanerisch allerhöchstes Regal. Der Wendersplatz soll das künftige Verbindungselement zwischen Stadt und Rennbahngelände werden, die Anbindung der Innenstadt an ihr grünes Vorland. Verbunden mit einer Bebauung, die sinnvoll Bildung, Arbeit, Kultur und Begegnung unter einen Hut bringt.
Ein Wendersplatz in dieser Form wie heute ein absolutes Unding
Die dabei auftretenden Probleme, wie Gütertransporte, Schienenverkehr, Individualverkehr, Interessen des Gewerbes und der Hafenbetriebe sowie der Schützen wollen wir hier nur anreißen und nicht vertiefen. Dazu ertönen zur Genüge dissonante Stimmen aus den Gremien und dem Stadtrat. Es heißt so schön „Wenn Du nicht mehr weiterweißt, dann bilde einen Arbeitskreis“. Nun, der Arbeitskreis heißt jetzt „Ideenwerkstatt“ oder „workshop“, „Ideenwettbewerb“ kommt auch immer gut.
Trotz allem Ziehen und Zerren sieht es jedoch nun so aus, als ob es dem Wendersplatz, so wie wir ihn kennen, diesmal an den Kragen geht. Er ist überfällig. Die Konstellationen stehen günstig wie nie. Das Rennbahnareal steht als freie Verfügungsmasse zur Verfügung, es ist politischer Wille da. Bürgermeister Breuer schiebt und drängt. Über allem steht nun die Idee in Neuss die Landesgartenschau auszurichten. Und da wäre ein Wendersplatz in dieser Form wie heute ein absolutes Unding.
Der Wendersplatz – wie kamen wir da überhaupt hin?
Leider können wir Hubertusschützen uns dabei nicht entspannt zurücklegen und in die Popcorntüte greifen, ist doch unser heißgeliebtes Hubertusdorf -Schützenkult seit einem Vierteljahrhundert- in ernster Gefahr. Der Wendersplatz, wie kamen wir da überhaupt hin, dieses Geländedreieck, gebildet aus Hammerlandstraße und einer Schienengabel der Hafenbahn? Leider haben die Befragungen älterer Schützenbrüder nichts genaues erbracht. In den Antreteplänen wird der Wendersplatz nie erwähnt.
Antreten zur Frontabnahme ist stets auf dem Markt, für alle. Nun, der Markt ist scheinbar flexibel auslegbar. Ganz, ganz früher, als das Regiment noch keine tausend Mann zählte, mögen wir Schützen alle auf den Markt gepasst haben. Alte Stiche des 19. Jahrhundert zeigen es. Aber das Regiment wuchs und wurde lang und länger. Erst standen sie bis auf die Hessentorbrücke, dann entlang der Hammerlandstraße. Gegen Ende der 1950erJahre betraten wir mit der Aufstellung in der Industriestraße industrielles Areal. Und das Regiment wuchs weiter, bei der Frontabnahme drohten irgendwann mal Oberst, König und Komitee am Ende der Industriestraße „in den Bach“ zu fallen.
Es traf sich, dass 1973 der Wendersplatz als Parkplatz fertiggestellt worden war. Ab diesem Jahr spätestens dürften sich „die drei kleinen grünen Korps“ dort zur Frontabnahme aufgestellt haben. Das deckt sich mit den dunklen Erinnerungen der befragten Zeitzeugen. Das blieb so bis heute, aber anders als in den frühen Jahren bleiben heute eine Menge Schützen nach der Frontabnahme auf dem Wendersplatz. Das hat etwas mit der Reihenfolge im Regiment zu tun.
Hubertusschützen und Gilde kommen von den größeren Einheiten als letzte über den Markt, folglich ist ihre Wartezeit am längsten. Und diese Wartezeit hat sich enorm vergrößert, schließlich marschieren im Regiment doppelt so viele Schützen wie noch 1980.
Man scheute die direkte Niederlassung
Gerade die Korps‘ vor uns, die Grenadiere und die Schützenlust, sind geradezu explodiert. Grenadiere waren schon sehr groß und haben sich nochmal verdoppelt und die Schützenlust ist beinahe um das Siebenfache angewachsen! Das bedeutete für uns Hubertusschützen sich die Beine in den Bauch zu stehen. Schon recht früh schaute man nach Möglichkeiten sich irgendwo niederzulassen.
Auf dem über die Kirmestage gesperrten Hessentordamm parkte man ein Fahrzeug, belud es mit leichten Sitzmöbeln, auf denen man sich provisorisch ausruhen konnte. Die Bewirtung erfolgte noch über volle Biertabletts aus einem der dort befindlichen Bierpavillons.
Ich erinnere mich, dass ich bei meinem ersten Schützenfest 1980 auf einem Gartenstuhl auf den Bahngleisen saß und dass ein Tablett Bier für den Zug 18 DM kostete. Nicht lachen, das war viel Geld für uns damals. So machten es viele Züge, man näherte sich dem Wendersplatz zögerlich weiter an, scheute jedoch die direkte Niederlassung.
Irgendwann dachte sich ein Zug „Frechheit siegt“ und ließ sich direkt dort nieder. Es gab keine Blitze vom Himmel, es wurde niemand abgeführt, es interessierte keinen. Und danach ging es ratzfatz. Lieferwagen, Leihwagen, Sprinter, Firmenfahrzeuge wurden mit Bänken und Stühlen vollgepackt und ruckzuck ausgepackt. Da man auf keinen Widerstand traf, ging man dann an das Verfeinern. Da wurden Kühlanhänger geliehen, das Bier selbst gekauft und im Nu waren die meisten Züge Selbstversorger.
Nun darf man den älteren Zügen nicht mit Fragen nach Jahreszahlen kommen. Da muss man schon Geburtshilfe versuchen, „welcher Hubertuskönig war da“ oder zeitlich noch gröber „unter welchem Major“?
Friedhelm Jost von den „Hubertusjägern“ erinnerte sich an Hubertuskönig Ulbricht, der den Zug dort besuchte. Das ist schon mal eine Hausnummer, das war dann das Schützenfest 1996. Auch andere frühe Züge wurden genannt, die „Hirschfänger“ mit Wolfgang Werner, die noch heute auf dem Areal residieren, allerdings nicht im Kern-Hubertusdorf, sondern abseits an den Gleisen zur Rennbahn.
Auch die „Quirinusfalken“ haben sich nicht im Hubertusdorf niedergelassen, obwohl sie ihrer Geschichte nach längst einen Stammplatz dort haben könnten. Sie residieren eingangs des Wendersplatzes in der Nähe der Wohnwagen der Schausteller, dort hat es auch den Jungzug „Die Stubbis“ hin verschlagen, sie genossen drei Jahre die Gastfreundschaft des Zuges „Waldhorn“ und machten sich zuletzt mit einem Anhänger in der Nähe der „Quirinusfalken“ selbstständig.
Der Zug „Wilddiebe“ requirierte sogar einen Eisenbahnwaggon, den sie ausbauten und zum Schützenfest auf’s Gelände rollen lassen. Très chic! Die weiteren Züge, die rund um das Hubertusdorf hausen, sind „Phönix“, „Adlerhorst“ und „Fröhliche Hirsche“.
Nun zum eigentlichen Hubertusdorf, dieses habe ich erstmalig 2002 kennengelernt, als ich als Redakteur zum „Böllerbiwak“ eingeladen war. Die „Böllerdötz“, hier ist der Name Programm, besaßen von Anfang an (1992) eine Affinität zum traditionellen Abfeuern der Böller zur Schützenfesteröffnung. Stets in der Nähe suchten sie auch eine Möglichkeit sich ganz dort niederzulassen. Im Jahre 2002 nannten sie einen Bauwagen ihr Eigen, aus dem heraus sie ihre Gäste bewirten konnten. Der Wagen steht seither rechts als erster in der Reihe. Ihm folgt mit einem eigenen Bauwagen ab 2005 der „Fahnenzug“, der mit großer Fleißarbeit renoviert worden war. Es folgt in der Reihenfolge der Zug „Waldhorn“, der wie fast alle anderen zunächst behelfsmäßig Leihfahrzeuge auf den Platz stellte.
Mit der Zeit kamen Errungenschaften wie Zapfanlage, Kühlvorrichtungen, Biertischgarniuren, Garderoben und sogar eine Hausbar. Die Gaststätte „Lebioda“ stellt einen Kühlanhänger zur Verfügung, aus dem heraus man sich mehr als ausreichend versorgen kann. Auch der Zug „Wildfüchskes“ profitierte von der Gastfreundschaft der Waldhörner, bis sie sich am gleichen Platz mit eigenem Equipment selbständig machten. Traditionell erkennt man die „Wildfüchskes“ an ihrem Nagelbalken, an dem ein jeder seine Fertigkeiten austesten kann.
Der Erwerb der „Villa Steinadler“ war mit einem Niederlassungsprivileg verbunden
Spätankömmlinge im Hubertusdorf auch die „Platzhirsche“, die sich ab 2018 noch zwischen „Germanen“ und „Waldhorn“ quetschen konnten, mit einem Sprinter und einem Kühlwagen, den sie sich mit den „Lauschepper“ teilen. Die „Germanen“ profitierten von der Auflösung des Zuges „Steinadler“. Das Hubertusdorf war ausgebucht und man musste sich schon seit langer Zeit mit Gartenklappstühlen aus dem Leihwagen behelfen. Der Erwerb der „Villa Steinadler“, des Bauwagens der „Steinadler“ im Jahre 2018 war mit dem Niederlassungsprivileg im Dorf verbunden. 2018 war ihr Lehrjahr. Im zweiten Jahr hatte man sich besser eingelebt, Großventilatoren besorgt und ein Großkühlschrank sowie Gefrierschrank sorgten für Eis und viele kühle Getränke.
Aus diesen Einrichtungen konnte auch der Jungpatenzug „Millenniumfalken“ mitversorgt werden. Eine der am längsten im Hubertusdorf residierenden Züge sind die „Hubertusjäger“, ab Mitte der 1990er Jahre stellten sie einen alten Dodge auf einen schattigen Eckplatz des künftigen Dorfes und versorgten sich mit Sitzmobiliar.
Bald folgte ein Leih-Bierstand, der bis heute Tradition hat. Das Besondere an diesem Bierstand ist die Fähigkeit sich quadratmetermäßig verdoppeln zu können. Das muss jeder Nachbar beim Ausstellen eigener Einrichtungen beachten, gehen beim „Hubertusjäger“ die Klappseiten auf, wird es eng. Den „Kameraden57“ erging es in ihrem ersten Jahr 2005 mit ihrem Pavillon so. Nach zwei Jahren verzogen sie daher auf die andere Dorfseite. Heute steht in der Ecke neben den „Hubertusjägern“ der kleine Campinganhänger der „Zugvögel“, der eher unter die Bezeichnung „Knutschkugel“ fällt.
In den 1980er-Jahren als Pioniere auf den Bahngleisen – die „Quirinusjünger“
Seit ewigen Zeiten steht auf der Hinterseite des Dorfes ein roter Lieferwagen der „Qurinusjünger“, aus dem heraus Bänke, Tische und Pavillons Gemütlichkeit hervorzaubern. Die „Quirinusjünger“ reklamieren für sich bereits in den 1980er-Jahren als Pioniere auf den Bahngleisen um den Wendersplatz residiert zu haben. Sie sind zweifellos einer der ältesten Einwohner des Hubertusdorfes. Mittlerweile haben sie mit Pavillons ihren Stellplatz vergrößert, das rote Auto wird daher unter die Büsche gestellt. Auf die „Quirinusjünger“ folgen die „Lauschepper“, bei denen neue Mitglieder aus dem ehemaligen Zug der „Schwenkküffkes“ deren Bauwagen 2009 als Mitgift in den Zug eingebracht haben. Die „Lauschepper“ sind ebenfalls komfortabel ausgestattet und versorgen sich rundum selbst.
In der linken Ecke des Hubertusdorfes stehen seit vielen Jahre die „Jagdfalken“ in ihrem grün lackierten Bauwagen. Dieser Bauwagen soll cirka 2005 angeschafft und ausgebaut worden sein. Auch die „Jagdfalken“ breiten sich mit Bänken, Stühlen und Sonnenschirmen vor ihrem Domizil gemütlich aus und begrüßen hier ihre Freunde. Die „Kameraden57“ befinden sich seit 2005 im Dorf, zuerst neben „Hubertusfänger“ in der Ecke, nach einigen Jahren verzog man auf die gegenüberliegende Seite. Hatte man sich zuerst nur einen recht preisgünstigen Pavillon für 32 Euro geleistet, sind die Ansprüche doch gestiegen.
Heute sieht das Zelt der „Kameraden57“ standesgemäß eher aus wie das Turnierzelt von Karl dem Kühnen. Vor dem Zelt bauen sie einen krachebunten „Beer-Pong-Tisch“ auf, mit dem sie sich und ihre Gäste unterhalten. Im Jahre 2009 ergriff am Donnerstag vor Kirmes eine plötzliche Windbö den Pavillon und trug ihn in Fetzen hinfort. Gerne nahm der Zug ein Hilfeangebot der „Quririnus-Ritter“ an, sie schafften ihre Gerätschaften und Getränke in den Container des Nachbarzuges. Daraus erwuchs eine Partnerschaft über drei/vier Jahre, bei der man gemeinsam die Getränke besorgte und finanziell umlegte. Das Verfahren wurde zwischenzeitlich aufgegeben, der guten Nachbarschaft hat es keinen Abbruch getan.
Wir erwähnten bereits den Container der „Quirinus-Ritter“, ein alter See-Container auf Stelzen, „Brücke“ genannt, der den besten Überblick auf das Geschehen im Dorf bietet. 2008 war es zuerst leihweise ein moderner Messecontainer, der unübersehbar am vorderen Rand des Dorfes den Schützenkönig begrüßte. Den Oberst hat es fast vom Pferd geworfen, und für die weiteren Jahre vergatterte er den Zug diesen Container weiter hinten und unauffälliger zu platzieren.
2009 erhielt der Zug den jetzigen Container geschenkt, alt und verrostet und es mussten viele Schruppscheiben in die Flex gespannt werden. Das größte Abenteuer war es die tonnenschweren Fronttüren abzuflexen, unfallfrei! Die beteiligten Zughandwerker wischen sich noch heute den Angstschweiß von der Stirn. Eine kleine Terrasse, mittlerweile mit Markise und eine Treppe vervollständigten das Mobilheim. Dessen Aufstellung ist immer noch die größte Schau im Dorf. Millimeterarbeit mit großem Gerät.
Kommen wir zum nächsten Zug: „Doch noch dobee“. Auch dieser Zug verbesserte sich über die Jahre von Mal zu Mal. Erst stand man mit einem 7,5-Tonner zwischen den Bahngleisen um dann im Jahre 2008, als sich ein freier Platz abzeichnete, wechselte man mit einem Transporter ins Hubertusdorf. Daraus wurde 2011 ein Bauwagen, wie bei allen anderen Zügen liebevoll ausgestattet. 2014 erweiterte der Zug „Doch noch dobee“ sein Areal mit einem 3 mal 6 Meter-Zelt. Mit Wasser- und Stromanschlüssen, Zapfanlage und Bierzeltgarnituren erfüllt man natürlich auch den Hubertusdorf-Standard.
Zum Schluss schließt dann der Zug „Spätzünder“ das Dorf auf der linken Seite ab. Auch die „Spätzünder“ haben den beinah typischen Werdegang durchlebt. Zuerst ab cirka 2004 mit geliehenen Transportern im Dorf aufgetreten, um sich dann 2009 einen baufälligen Bauwagen vom Acker weg für 300 Euro zu kaufen. Hier war viel Arbeit nötig, Unterboden, Dach, Seitentür mussten erneuert werden. Der Boden mittlerweile zum zweiten Mal. Kommen wir zum Versorgungsstandard. Mehrere Kühlschränke und eine Zapfanlage sorgen für kühle Getränke.
Das Alleinstellungsmerkmal der „Spätzünder“ ist die professionell ausgestattete Cocktailbar. Zusätzlich Kaffeemaschine und Mikrowelle. Eine Musikanlage sorgt auch bei diesem Zug für Unterhaltung mit zuschaltbaren Außenboxen. Für Uniformen und Gewehre gibt es ausgeklügelte Hänge- und Abstellvorrichtungen. Draußen runden ein großes Zelt und viele gemütliche Sitzplätze die Einrichtung ab.
Zwei Züge möchte ich noch erwähnen, da wären zuerst der Zug „Echt vom Besten“, die zwar seit vielen Jahren nicht mehr im Dorf residieren, jedoch besaßen sie einen Bauwagen, der jeden Wettbewerb bei „Pimp my Bauwagen“ gewonnen hätte. Der Bauwagen hatte 19 Zoll-Alufelgen, Unterbodenbeleuchtung, eine Disco-Nebelmaschine, Soundanlage und volleingerichtete Bar. Diesen Bauwagen gab man nach Aufgabe der Hubertusdorf-Teilnahme an einen Kindergarten ab. „Echt vom Besten“ reklamiert für sich im Jahre 2000 den ersten ausgebauten Bauwagen im Dorf aufgstellt zu haben.
Erwähnen wir noch die „Fröhlichen Hirsche“, diese waren ab 2004 mit ihrem „Hirschmobil“, ein um- und ausgebauter alter Neoplan neben dem Hubertusdorf aufgetreten. Hier soll es neben obligatorischem Kühl- und Zapfgerät sogar eine Schuhputzmaschine gegeben haben. Das Fahrzeug, ein ehemaliger Food-Truck, hatte 2003 für einen symbolischen Euro den Besitzer gewechselt, die „Hirsche“ steckten viel Mühe und Schweiß in die Restaurierung, kamen jedoch im Jahre 2018 schweren Herzens an ihre technischen Grenzen und konnten zur Überraschung das Mobil sogar noch weiterverkaufen, nachdem man alles Wiederverwendbare ausgebaut hatte. Im Jahre 2019 lieh man sich einen alten Bauwagen und trat damit im angrenzenden Nachbardorf, zusammen mit einigen Schützenlustzügen, sowie Gildezügen 2019 erstmalig auf. Der Bauwagen wurde mittlerweile gekauft, jedoch wurde der Zug nun 2020 und 2021 durch Corona ausgebremst.
Hoffen wir, dass wir uns alle ab 2022 wieder dort versammeln können. Die Zukunft wird zeigen, was aus dem Hubertusdorf wird. Nach über einem Vierteljahrhundert ist das Dorf ein bekanntes Alleinstellungsmerkmal geworden, das auch beliebter Anlaufpunkt für viele Schützen anderer Korps‘ geworden ist. Hier geht es stets schützenfamiliär und freundschaftlich zu und zumeist genießt
man hier gemeinsam schönes Kirmeswetter. Unser Dorf ist ein echter Schützenkult geworden.
Nachsatz: Obwohl ich die meisten Informationen aus den Zügen weglassen musste, ist der Artikel beinah noch zu lang geworden. Daher werden wir zur großen Jubiläumsveröffentlichung im Jahre 2024 das Thema wieder aufgreifen und ihm ein eigenes Kapitel widmen. Dann wissen wir voraussichtlich auch, wie es weitergeht. Denn das Hubertusdorf will keiner mehr missen.
Viktor Steinfeldt