Liebe Hubertusschützen, liebe Leserinnen und Leser,
passend zur fortschreitenden Digitalisierung tauchte im März diesen Jahres folgendes Gebet auf: „Lieber Gott, kannst du bitte 2020 löschen und neu installieren? Es hat einen Virus! Danke!“
Nun geht dieses Jahr 2020 mit seinem Virus von alleine zu Ende und, wie zu erwarten, auch in das neue Jahr. 2020 wird sich wohl in die allgemeine Erinnerung der Menschen eingraben, und man wird in Zukunft in dieser Erinnerung fragen: „Wann war das noch mal? Vor Corona oder nach Corona, vor 2020 oder danach?“
Wird also 2020 zu einer Art Zeitenwende, riss uns doch das vergangene Jahr aus den gewohnten Gleisen und zeigte uns allen deutlich unsere Grenzen auf?
Mein Plädoyer: Belassen wir es um Gottes Willen bei der Einteilung der Erdenjahre in eine Zeit vor Christus und nach Christus. Wenn auch unter völlig anderen Umständen als im vergangenen Jahr werden wir an Weihnachten doch wieder die alles entscheidende und immer noch alles zum Guten wendenden Botschaft hören: Gott ist in seinem Sohn Mensch geworden! Er hatte keine Scheu vor dieser Welt mit ihren Viren und Krankheiten, voller Hass und Feindschaft, voller Ignoranz und bornierter Dummheit, voller Gewalt und Terror, voller Ungerechtigkeit, Krieg und Tod.
Wenn man so will, war die Menschwerdung Gottes in der Tat eine Neuinstallation der ganzen Schöpfung und für alle, die in ihrer Taufe Anteil an Christi Tod und Auferstehung empfangen haben, die ihm folgen wollen in das Reich Gottes, in dem alles durch Ihn seine Vollendung finden soll.
So lautet das Tagesgebet der heiligen Messe am ersten Weihnachtstag: „Allmächtiger Gott, du hast den Menschen in seiner Würde wunderbar erschaffen und noch wunderbarer wiederhergestellt. Lass uns teilhaben an der Gottheit deines Sohnes, der unsere Menschennatur angenommen hat.
Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen!“
Feiern wir die unbedingte Liebe Gottes zu uns Menschen, von der uns nichts trennen kann. Gebrauchen wir unseren Verstand und tun alles, was in unseren Kräften steht, Unheil abzuwenden.
Und glauben wir, dass der Herr an uns einmal vollenden wird, was er in unserer Taufe begonnen hat. Denn er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben in dieser Zeit und dann auch in Ewigkeit.
Mit den besten Wünschen für ein gnadenreiches Weihnachtsfest und ein gutes und gesundes neues Jahr.
Euer
Msgr. Wilfried Korfmacher, Präses