Die Generalversammlung 2020 der St. Hubertus-Schützen-Gesellschaft Neuss 1899 e.V. hat neben dem Schaffen eines neuen Vorstandspostens und der Wahl eines neuen Hauptmannzuges eine weitere neue Personalie in den Reihen des Korps hervorgebracht. Die Rede ist vom neuen Jungschützenmeister. Dieses Amt hat Merlin Müllers in den vergangenen Jahren nicht nur äußerst sorgfältig, sondern auch mit voller Hingabe bekleidet. Aus beruflichen Gründen stand er in diesem Jahr allerdings nicht mehr zur Verfügung.
Unserem Schießmeister, Herbert Kremer, war es also nun vorbehalten einen neuen Schützenbruder für dieses Amt vorzuschlagen. Da lag ihm Dominik Schiefer nahe. Der Vater, Peter Schiefer, Hubertusschütze seit 1975 und bis zur diesjährigen Ernennung zum Ehrenhauptmann, jahrelanger Hauptmann der Gesellschaft. Der Großvater, Theo Schiefer, einst Grenadier und Komiteemitglied von 1969 bis 1996.
Am 8. Mai 1998 wurde Dominik Schiefer, vermutlich mit Uniformrock und Hirschfänger bekleidet, geboren. Durch seine eben beschriebene, familiäre Bindung zum Schützenwesen konnte Dominik Schiefer schon früh Erfahrungen sammeln. Die ersten Probeschritte zu Marschmusik, so sagt er heute, absolvierte er mit seinem Opa im Wohnzimmer. Dominiks Traum? Mit drei Generationen Schiefer über den Markt marschieren. Sein Großvater verstarb leider etwa einen Monat vor seiner erstmaligen aktiven Teilnahme am Neusser Bürger-Schützenfest.
Der duale Student in der Entsorgungslogistik begann seine Schützenlaufbahn im Jahre 2005 bei den Edelknaben. In seinen letzten beiden Jahren, 2008 und 2009, war er sogar Fahnenträger. Im Jahre 2010 begann dann seine Karriere als Bogenschütze im Hubertuskorps. Im Dezember 2013 gründete er mit Freunden aus der Pfarrjugend und seiner Schulklasse den Hubertuszug „Rheinzelmänner“. Seit 2014 bekleidet er das Amt des Leutnants und wurde in diesem Jahr auch Jungschützensieger der Gesellschaft. Seit 2015 ist er zudem einer der Archivare im Zug. 2017 und 2018 begleitete er den kreativen Part des Großfackelbaus seines Zuges. Seit 2018 ist er zudem Schießmeister der „Rheinzelmänner“ und begleitet unsere Gesellschaftsschießen als Standaufsicht.
In der Redaktion der Hubertuszeitung ist er ebenfalls seit 2018 Mitglied. In seiner Redaktionsarbeit befasst er sich mit Erlebnissen des Korps und seines Zuglebens. Durch seine Begeisterung für das Schützenwesen und speziell für die St. Hubertus-Schützen-Gesellschaft blickt er gerne in die Geschichte zurück. So organisierte er federführend das Ehemaligentreffen der Bogenschützen im vergangenen Jahr, welches auch dieses Jahr wieder stattfinden soll.
Und nun ist er Jungschützenmeister. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, die Gemeinschaft zu stärken, unter anderem mit Blick auf den Schießsport. Er möchte Berührungs- und Austauschpunkte zwischen jungen Schützen aus reinen Jungschützenzügen und jenen mit gemischter Altersstruktur schaffen.
Nun was gibt es noch zu sagen?
Neben dem Schützenwesen engagiert sich Dominik gerne in der katholischen Jugendarbeit, wo er die meiste Zeit mit seinen Freunden verbringt. Er lebt und liebt das Brauchtum unserer Stadt stets vorbildlich. Er packt überall mit an, wo Hilfe benötigt wird. Für ihn zeichnet sich das Schützenwesen durch seine Vielfältigkeit aus. Auf die Frage, was für ihn das Faszinierende am Schützenwesen in Neuss sei, antwortete Dominik: „Es trifft Jung auf Alt, Zukunft auf Historie und der „Berufsschütze“ feiert zusammen mit dem „Gelegenheitsschützen“. Hier ist es egal woher du kommst, wer du bist oder was du machst. Hier teilen die Menschen alle die gleiche Leidenschaft!“
Andre Wittke