Wenn wir nach langem Nachdenken und Grübeln endlich eine Lösung für ein bestimmtes Problem gefunden haben, sagen wir gerne: „Da ist uns ein Licht aufgegangen!“
Die erste Lesung in der Christmette aus dem Buch des Propheten Jesaja beginnt mit den Worten: „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht. Über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf!“ (Jes 9,1)
In der Geburt unseres Herrn Jesus Christus haben die Christen von jeher die Weissagung des Propheten als erfüllt angesehen. Dass Gott Mensch wird, stellt die oft so dunkle Welt und mit ihr die ganze Menschheit in ein neues Licht. Denn wenn Gott selbst in seinem Sohn Mensch wird, dann ist jede Form von Menschenverachtung eine Unmöglichkeit. Dann sollten wir doch die große und unantastbare Würde eine jeden Menschen erkennen und einander dementsprechend begegnen und behandeln.
Ja, von Weihnachten her sollten wir erkennen, wer wir wirklich sind. In Jesus Christus wird Gott einer von uns und lebt uns vor, wie wir zu einem erfüllten Leben gelangen können, das mehr und größer ist, als wir es für gewöhnlich betrachten. Er geht uns voran auf dem Weg der Liebe, die stärker ist als der Tod: er gibt uns ewiges Leben.
Weihnachten feiern heißt nicht: Sich für einen Moment in eine selbstgemachte Heile-Welt-Idylle zu flüchten und alles bleibt danach beim Alten, sondern Jesus Christus zur Mitte seines Lebens zu machen und mit seiner Hilfe ihm immer ähnlicher zu werden. Ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr wünscht
Euer Präses
Msgr. Wilfried Korfmacher